Else (ohne Fräulein) | Theaterbesuch

 |  Eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag brachte für die 5 ABHK und die 3 HME der Ausflug ins Theater am 24. Oktober. Im Phönix in Linz kuschelten sich die zwei Klassen in einen sehr gemütlich-kleinen „Theatersaal“.


Das Bühnenbild fiel sofort auf, da es eher eine unkonventionelle Projektionsfläche zu sein schien. Drei Boxen mit Glasfronten zum Publikum hin, das war auch schon alles. Der Innenraum spartanisch eingerichtet mit einer Liegefläche an der Rückwand und einem Vorhang. Viel Platz zum Spielen war auf dieser Bühne nicht vorhanden, doch die drei jungen Damen, die das Stück präsentierten, zeigten, dass man für gelungenes Schauspiel nicht unbedingt Platz braucht. 

Das Stück, das an Arthur Schnitzlers „Fräulein Else“ angelehnt ist, zeigt einen Ausschnitt aus dem Leben eines pubertierenden Mädchens, das wie viele Jugendliche in die gesellschaftlichen Probleme der Erwachsenen verstrickt ist. Die drei Schauspielerinnen nehmen die Zuschauer direkt mit in Elses Gedankenwelt. Sie stellen ihre Persönlichkeit dar und wie sich deren einzelnen Facetten oft gegenseitig im Weg stehen und miteinander im Diskurs sind. Mit den Stimmen der Jugend sprechen die drei Damen junges Publikum direkt an und wohl auch so manchem aus der Seele. Um jedoch jede gut in Szene gesetzte Einzelheit auch zu verstehen, muss man sich auf dieses Gedankenspiel - wenn man das Stück so nennen möchte – einlassen, was wohl vielen Pubertierenden schwerfällt. Faszinierend sind die Parallelen zu Schnitzlers Originalfassung. Die Handlung ist im Grunde ein und dieselbe, nur in die heutige Zeit übersetzt. 

Mir persönlich hat das Stück sehr gut gefallen. Die verschiedenen Charakterzüge, dargestellt von den drei Schauspielerinnen, kamen sehr authentisch herüber und das minimalistische Bühnenbild hob die Leistung der jungen Damen noch hervor. Auf jeden Fall ein Stück, das weiterempfohlen werden kann!  

Lisa L.