Abschied aus Finnland

 |  Leider verging die Zeit wie im Flug und nun muss mich bald von Finnland verabschieden… Trotz meiner Verlängerung von den ursprünglichen 2 auf 3 Monate, ist es mir immer noch zu kurz. Es kommt mir vor, als wäre ich gestern erst angekommen.


Ich möchte jetzt nochmal zurückblicken und meine Erlebnisse Revue passieren lassen. Zu Beginn hatte ich Bedenken, keinen Anschluss zu finden. Ganz alleine in einem fremden Land mit einer komplett fremden Sprache. Aber es passierte genau das Gegenteil. Ich wurde mit Freude aufgenommen und bereits nach der ersten Stunde in der Schule hatte ich keine Bedenken mehr und die ersten Freundschaften mit den anderen Exchange Students (USA, Kanada, Chile, Katalonien) und später auch mit Finnen geschlossen. Nach der ersten Woche wurde mir bewusst, der Abschied wird nicht leicht.

Mir wurde sehr viel über Finnland und die Finnen beigebracht und die Umgebung gezeigt. Die Landschaft ist ein Traum – wenn das Wetter mitspielt – doch auch an trüben und kalten Tagen hat dieses Land seine Reize und ist perfekt für einen Gang in eine echte finnische Sauna geeignet. Das finnische Volk kann man am besten mit dem Wort „einzigartig“ beschreiben. Anfangs wirken sie kalt und schweigsam, doch wenn man einmal ins Gespräch kommt, beweisen sie einem das Gegenteil. Die dortige Esskultur hat ebenfalls ein paar Eigenheiten. So ziemlich jedes Gericht beinhaltet Kartoffeln und man trinkt gerne ein Glas Milch dazu. Eines habe ich gelernt: Traue nie finnischen Süßigkeiten! Die Finnen lieben Lakritz und haben etwas, das sich Salmiakki nennt. Ich kam einmal in den „Genuss“ davon und entschied: Nie wieder! Man kann den Geschmack nicht beschreiben, man muss es selbst probieren (nehme natürlich welche mit).

Das Schulsystem kommt seinem guten Ruf entgegen. Das Schuljahr besteht aus sechs sechswöchigen Perioden. In den einzelnen Perioden kann man sich seinen eigenen Stundenplan zusammenstellen, es gibt jedoch Pflichtgegenstände, die man im Laufe des Jahres absolvieren muss. Was mir besonders gut gefiel, die Lehrer versuchten, den Unterricht hauptsächlich auf Englisch zu halten, damit ich auch etwas mitbekomme. Der normale Schultag beginnt um 8:30 und endet um 16:00. Es kann aber auch sein, dass man an einem Tag der Woche nur ein bis zwei Kurse hat.

Meine finnischen Freunde taten ihr Bestes, mir Finnisch beizubringen, ich habe mich anscheinend nicht so schlecht darin geschlagen, dafür dass ich nur 3 Monate hier war. Minun suomeni on hyvää, minä en puhu hölynpölyä. (Mein Finnisch ist gut, ich spreche keinen Unsinn).

Zum Abschluss möchte ich mich nochmal recht herzlich bei allen bedanken, die mich dabei unterstützt haben und mich hoffentlich weiterhin unterstützen, den verpassten Stoff nachzuholen. Ich bin so froh, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Ich habe so viel über die unterschiedlichsten Kulturen und Menschen gelernt und hätte nie gedacht, dass ich dabei jemanden aus Chile, USA, Kanada oder Katalonien treffe, sogar Finnlandschweden und einen Australier lernte ich kennen. Es war ein unvergessliches Erlebnis!

Danke! Thank you! Merci! Gracias! Gràcies! Tack! Kiitos!